• Der Ortsvorsteher berichtet von zahlreichen Bemühungen des Ortsbeirates, mit den Problemen zur Verkehrslage im Ort bei der Gemeindeverwaltung Gehör zu finden. Erst nachdem sich der Ortsbeirat mehrmals mit dem Thema befasst hatte, kam es schließlich zu einem Ortstermin am 7. Februar 2023, an dem neben Mitgliedern des Ortsbeirates auch Verwaltungsvertreter von Gemeindebauamt, Gemeindeordnungsamt und Ordnungspolizei Weschnitztal teilnahmen. Der Bürgermeister habe seine Teilnahme kurzfristig abgesagt.
• Während der Begehung des Ortes brachten die Vertreter des Ortsbeirates zahlreiche bauliche und repressive Maßnahmenvorschläge zur Verbesserung der Situation vor allem des fließenden Verkehrs ins Gespräch (bspw. Berliner Kissen, Poller, Spiegel, Pflanzkübel, Beleuchtung, Beschilderung, Fahrbahnmarkierungen etc.). Diese Vorschläge wurden seitens der Verwaltungsmitarbeiter allesamt gegenverargumentiert, so dass es im Ergebnis mit der Gemeinde Birkenau zu keinerlei Lösungsansätzen mit günstiger Umsetzungsprognose kam.
• Einzig der Vertreter der Ordnungspolizei brachte eigene umzusetzende Vorschläge ins Gespräch und sagte Unterstützung zunächst zumindest bei der Erhebung von Verkehrsdaten zu sowie im Bedarfsfall die mobile Geschwindigkeitsmessung bzw. ein Einschreiten der Ordnungsbehörde im Falle akuter Ordnungswidrigkeiten, die allerdings seitens der Betroffenen jeweils aktuell zu melden seien. Außerdem seien Kontrollen von Schwerpunkten möglich, sofern diese von der Verwaltung bzw. vom Ortsbeirat benannt werden.
• Insgesamt bewertet der Ortsbeirat das Ergebnis des Ortstermins mit Mitarbeitern der Verwaltung mit Ausnahme der lösungsorientierten Ansätze der Ordnungspolizei Weschnitztal als in keiner Weise auch nur annähernd zufriedenstellend.
• Der Ortsvorsteher berichtet weiter, dass im Nachgang der Ortsbegehung zeitnah eine Erhebung von Geschwindigkeitsdaten an der K15 im Bereich Am Steinkopf/DGH durch die Ordnungspolizei Weschnitztal realisiert worden sei, deren Ergebnisse inzwischen vorliegen. Diesen zufolge sind vor allem Motorradfahrer für erhebliche Geschwindigkeitsübertretungen von in der Spitze bis zu mehr als 40 km/h verantwortlich. Insgesamt wurden laut Messprotokoll 11.835 Fahrzeuge registriert, wovon 1.656 mit Geschwindigkeiten ab 50 bis 60 km/h gemessen wurden. 283 Fahrzeuge befuhren die Straße mit ab 60 bis 70 km/h, 43 Fahrzeuge fuhren 71 bis 80 km/h, 11 Fahrzeuge fuhren mit 81 bis 90 km/h und ein Motorrad wurde mit mehr als 90 km/h festgestellt. „Die Anzahl der Zweiräder mit 2.326 Fahrzeugen zeigt, dass Buchklingen eine gern befahrene Ortschaft nach Weinheim ist und 39% der Fahrzeuge ausmacht“, zitiert der Ortsvorsteher aus dem Bericht der Ordnungspolizei. Insgesamt zeige sich nach Ergebnissen der Messung, dass vor allem Zweiradfahrer für einen sehr großen Teil der Geschwindigkeitsübertretungen verantwortlich sind. Der Ortsvorsteher gibt in Bezug auf die Messzahlen allerdings zu bedenken, dass diese insbesondere mit Blick auf die Anzahl der gemessenen Fahrzeuge nur bedingt aussagekräftig seien, da der Messzeitraum 16. bis 30. März 2023 mit der Vollsperrung der Bahnhofstraße in Weinheim zusammengefallen sei, was zu spürbarer Minderung des Durchgangsverkehrs in Buchklingen geführt habe.
• Während der Sitzung werden Vorschläge aus der Bevölkerung zur Steigerung der Verkehrssicherheit ins Gespräch genommen, die mit der Verwaltung erörtert werden sollen, unter anderem eine innerörtlich vorgeschriebene Geschwindigkeitsbegrenzung von 20 km/h. Angesichts der ebenfalls seitens der Bevölkerung angesprochenen Parkplatzsituation in Buchklingen regt der Erste Beigeordnete, Wolfgang Grün, einen Runden Tisch der Ortsteilbewohner an mit dem Ziel zu ermitteln, ob und welche Maßnahmen gewünscht sind und ggf. mit der Verwaltung und Ordnungspolizei verfolgt werden sollen.
